Fachstelle Schutzkonzepte Juni

Fachstelle Schutzkonzepte

Die Fachstelle Schutzkonzepte begleitet Einrichtungen als unabhängige Dritte dabei, Schutzkonzepte zu erstellen und nachhaltig zu verankern.Ob die Begleitung des Gesamtprozesses oder Workshops und Vorträge zu einzelnen Bausteinen- wir unterstützen die Institutionen ganz individuell.

Gelebte institutionelle Schutzkonzepte sind essenziell, um Kinder und Jugendliche in Einrichtungen der Bildungs-, Erziehungs- und Gesundheitshilfe vor Grenzverletzungen und Gewalt zu schützen. Sie bieten nicht nur Sicherheit im Umgang mit Vorfällen, sondern wirken zudem durch Analysen, strukturelle Veränderungen, Kommunikation sowie Haltungsarbeit präventiv.

Umsetzung von Kinder und Jugendrechten im Rahmen von Schutzkonzeptprozessen

Wir verstehen nachhaltige und gelingende Schutzkonzepte als partizipative Prozesse, bei denen alle Personen einer Institution und vor allem junge Menschen mit einbezogen werden. Aus diesem Grund bieten wir Workshops zu allen Bausteinen mit Kindern und Jugendlichen an.

Für uns sind Schutzkonzepte die gelebte Umsetzung von Kinder- und Jugendrechten in Institutionen. In diesem Zusammenhang stehen wir in enger Kooperation mit der Fachstelle Schutzkonzepte.

Beschreibung der Bausteine

Neben der Vermittlung von Daten und Fakten zu sexualisierter Gewalt sowie Strategien von Täter*innen vermittelt werden, erfolgt in diesem Modul eine Auseinandersetzung mit den Begriffen Macht, Abhängigkeit und Vertrauen erfolgen. Ziel ist die Verdeutlichung, „dass Kinder und Jugendliche in Einrichtungen nur dann geschützt sind, wenn eine Kultur von Wertschätzung und Achtsamkeit existiert, die von allen gelebt wird und in der der verantwortungsvolle Umgang mit Grenzen“ im Alltag selbstverständlich ist.

Die Risiko- und Ressourcenanalyse ist Grundlage für alle weiteren Schritte im Schutzkonzeptprozess. Es handelt sich um ein leitliniengesteuertes Vorgehen, das den Stand des Kinderschutzes von mehreren Ebenen (Ansprechpersonen, fachlichem Wissen, pädagogischen Konzepten, Strukturen im Präventions- und Interventionsbereich) erfassen soll. Neben dem Sichtbarmachen von Ressourcen und realen Gefährdungsmomenten in Bezug auf den Kinderschutz gilt es, eine Atmosphäre zu erfassen, die die Haltung und Kultur des Trägers und der Einrichtung beschreibt.

Das Modul Nähe und Distanz bedeutet, grundlegend in eine Auseinandersetzung mit den eigenen Werten, Haltungen und Einstellungen zu gehen und beinhaltet die Entwicklung eines Regelwerks in verschiedenen Bereichen. Diese Regeln dienen dem Ziel, Willkür weitestgehend auszuschalten und machtmissbrauchenden Personen wenig Raum zu bieten. Dieses gemeinsam erarbeitete Regelwerk soll ein tragfähiges Gerüst sein, das Sicherheit, Klarheit und Orientierung gibt.

Das sexualpädagogische Konzept umfasst eine strukturierte Herangehensweise an die Vermittlung von Wissen und die Förderung des Verständnisses im Bereich der Sexualität. Es zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche angemessen aufzuklären, ihnen ein gesundes Verständnis von Sexualität zu vermitteln und sie dabei zu unterstützen, gesunde Beziehungen und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Die Sensibilisierung für sexualpädagogische Themen sollte nicht nur die psychosexuelle Entwicklung, sondern auch die Sexualität und Sprache sowie kulturspezifische Aspekte der Sexualität einschließen.

Ein gelebtes Kinderschutzkonzept stärkt Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit von Kindern und Jugendlichen durch Beteiligung.

Diese Kultur der Beteiligung schützt vor Machtmissbrauch und ermöglicht es, Beschwerden zu formulieren. Ernsthafte Beteiligung geht über Alltagsmitbestimmung hinaus und erfordert institutionelle Strukturen, die junge Menschen als Expert*innen ihrer eigenen Belange anerkennen. Ziel ist ihre Teilhabe an Alltags- und Grundsatzentscheidungen.

Notwendig für ein gelebtes Kinderschutzkonzept sind neben der Einrichtung von Beschwerdeverfahren für Kinder und Jugendliche, Mitarbeiter*innen und Außenstehende eine Auseinandersetzung mit einer Kultur des „Sich-Beschwerens“ und ein besonderes Verständnis für den Umgang mit Fehlern in Organisationen. Dieses Modul fördert ein Klima ohne Schuldzuweisungen, in dem Fehler als Wachstumschancen gesehen werden. Eine solche Haltung ermöglicht es, die Organisationsstrukturen zu verstehen und weiterzuentwickeln, und ist entscheidend für die Nutzung von Beschwerdesystemen.

Der Verfahrensplan ist ein schriftlich fixiertes Verfahren für den Verdacht auf sexualisierte Gewalt, angepasst an die spezifischen Bedingungen einer Einrichtung. Er legt die Schritte und Zuständigkeiten zur Verdachtsabklärung fest und dient als Wegweiser für besonnenes Handeln im Sinne des Kinderschutzes, einschließlich eines Rehabilitationsverfahrens bei unbegründetem Verdacht. Zudem verpflichtet der Plan zur Aufarbeitung von Fällen, um Bedingungen und Fehlentscheidungen zu analysieren und präventive Maßnahmen zu entwickeln

Der Bereich Personalverantwortung im Kinderschutzkonzept umfasst die sensible Personalauswahl, inklusive der Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses und anderen zulässigen Maßnahmen. Auch nach der Einstellung bleibt Prävention ein Thema durch Austausch in Teamsitzungen und Mitarbeitendengesprächen. Die Leitungsebene soll Standards kritisch begleiten und Mitarbeitende offen ansprechen, insbesondere bezüglich des professionellen Umgangs mit Kindern und der Einhaltung des Verhaltenskodex.

Trauma:

Gewaltfreie Kommunikation:

Intersektionalität:

Adultismus:

Kontakt

Fachstelle Schutzkonzepte

E-Mail: fachstelle.schutzkonzepte@kinderschutzbund-hamburg.de

Telefon: 040 / 43 29 27 – 53

Sievekingdamm 3 – Platz der Kinderrechte, 20535 Hamburg